Anwendungsfälle und Projekte
Die Anwendungsfälle und daraus resultierenden Projekt überführen die technischen Möglichkeiten unserer Software und Hardware in einfach nutzbare digitale Angebote, die den Alltag der Menschen vereinfachen. Ein Beispiel: Die mobil. WebApp erlaubt es Nutzer*innen alle verfügbaren Mobilitätsangebote im 300m Umkreis zu sehen, indem die Echtzeit-Daten der verschiedenen Angebote aufbereitet und gebündelt in der Web-Anwendung integriert werden.
Die Projekte werden den drei Themen Darstellung und Bereitstellung von Mobilitätsdaten, Intelligente Verkehrstechnik sowie Konnektivität und integrierte Mobilität zugeordnet.
Darstellung und Bereitstellung von Mobilitätsdaten
KielRegion Dashboard
Menschen möchten gerne wissen, was mit den zahlreichen Daten, die in den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Lebens erhoben werden, passiert, und haben zudem oftmals ein intrinsisches Interesse an den Ergebnissen der Datenerhebungen.
Das gilt z.B. für Daten zur Umweltbelastung. Dazu bieten wir eine Lösung an: Das KielRegion Dashboard visualisiert die Daten verschiedener Sensoren aus den Bereichen Mobilität und Umwelt in der KielRegion in Echtzeit. Dafür greift das Dashboard auf die FIWARE-Datenplattform der KielRegion zu, um etwa Verkehrszählungen oder Schadstoffwerte darzustellen. Das Dashboard gibt einen Überblick über den aktuellen Sachverhalt und Zustand der Stadt und Region.
Die Visualisierungen der Daten sollen Fachplaner*innen ebenso zu Gute kommen, wie den Menschen in der KielRegion.
Das Abfragen und Visualisieren von Daten ist aufgrund einer benutzerfreundlichen No-Code-Umgebung ohne zusätzlichen Programmieraufwand möglich. Fachplaner:innen und Expert:innen der jeweiligen Themenbereiche haben somit die Möglichkeit, eigene Visualisierungen zu konfigurieren. Zusätzlich können „unsichtbare“ Menüpunkte und Dashboards erzeugt werden, um Daten nur für interne Zwecke aufzubereiten. Folglich können auch neu der Datenplattform hinzugefügte Datenquellen durch minimale Anpassungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die technische Umsetzung wurde durch die EDAG Group realisiert und als Public-Money-Public-Code-Projekt gestartet: „Unser Ziel ist es, diese hier dargestellte, städteneutrale Ausgangsbasis durch weitere öffentliche Projekte weiterzuentwickeln, um so allen nutzenden Städten eine günstige Weiterentwicklung und Wartung zu ermöglichen“, Alexander Süssemilch, EDAG.
Auf der KielRegion Dashboard Seite stehen bereits Dashboards für die Themenbereiche Mobilitätslandschaft, Verkehrsanalysen, Smart Parking, Umweltanalysen und Wetter zur Verfügung. Das Dashboard wurde bereits für die OpenSource-Community veröffentlicht und soll nun gemeinschaftlich weiterentwickelt werden.
Github Repository Dashboard Kiel (ist bald wieder verfügbar)
Masterportal
Das Masterportal für die KielRegion stellt aktuelle und statistische Entwicklungen rund um das Thema Mobilität auf einer interaktiven Karte dar. Die dynamische WebApp lässt sich intuitiv bedienen und besitzt verschiedene Funktionen, um das Thema Mobilität in der KielRegion transparenter zu machen. Um verkehrsinfrastrukturelle Veränderungen in der KielRegion zu verfolgen, bietet das Masterportal eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen.
Es lassen sich mobilitätsbezogene Daten und Planungen aus den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie der Landeshauptstadt Kiel abrufen. Zum Beispiel zeigt die Karte den Modal Split, also den Anteil verschiedener Verkehrsträger am Gesamtverkehrsaufkommen in den jeweiligen Ämtern in der KielRegion. Aber auch Daten zu Radrouten sind im Masterportal zu finden. Das können touristische Radrouten oder höherwertige Radrouten wie Velorouten oder geplante Premiumrouten sein. Außerdem zeigt es die Verteilung der Mobilitätsstationen in der Region. Zu allen Projekten können die Nutzer:innen sich Zusatzinformationen einholen, beispielsweise den aktuellen Planungsstand oder die einzelnen Ausstattungselemente einer Station. Es lädt alle Interessierten zum Klicken und Ausprobieren ein.
Wenn Sie an bestimmten Datensätzen des Masterportals interessiert sind, kontaktieren Sie bitte L.Kroeger@kielregion.de.
Belegung von Parkangeboten in Echtzeit
Mithilfe der Datenplattform der KielRegion werden die Belegungsdaten von verschiedenen Parkangeboten in Echtzeit dargestellt. Dabei wird zwischen öffentlichen (On-Street) und nicht-öffentlichen (Off-Street) Parkangeboten differenziert.
On-Street
- Parkplatz (öffentlicher Zugang / ggf. kostenpflichtig)
- Parkstand (Raum für ein Auto auf einem Parkplatz)
- Parklücke (Raum für ein Auto entlang einer Straße)
Off-Street
- Parkhaus (beschränkter Zugang)
- Parkplatz (beschränkter Zugang)
- Stellplatz (Raum für ein Auto auf einem Parkplatz mit beschränktem Zugang)
- Fahrrad-Parken (beschränkter Zugang)
Die Daten werden über Bodensensoren, Kamerasysteme oder die Schnittstellen der Parkangebote selbst erfasst und in der Datenplattform der KielRegion integriert und für die weitere Nutzung, z.B. durch Navigationssysteme, bereitgestellt.
Smart Parken – Mehrfachnutzung von Parkplätzen
Bei der Sofortmaßnahme „Smart Parken“ wurde die Mehrfachnutzung einer Parkfläche getestet. In einer Zeit, in der öffentlicher Raum immer knapper wird, gewinnt die effiziente und nachhaltige Nutzung stetig an Bedeutung. Die Mehrfachnutzung von Parkflächen ist ein Ansatz, um dieser Raumknappheit zu begegnen und die Lebensqualität in dicht besiedelten Gebieten zu verbessern. Intelligente Parkraumkonzepte ermöglichen die optimale Nutzung bestehender Parkflächen und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Lösung urbaner Mobilitäts- und Raumprobleme. Die Mehrfachnutzung von Parkflächen ermöglicht es, begrenzten Raum effizienter auszulasten, indem er je nach Tageszeit und Bedarf von unterschiedlichen Akteuren genutzt werden kann. Er ist ein Schlüssel zur Bewältigung drängender Fragen der Neuausrichtung von Mobilität und zur Förderung einer nachhaltigeren, lebenswerteren Umgebung.
Im Rahmen der Sofortmaßnahme „Smart Parken“ wurde auf der Parkfläche des Kieler Innovations- und Technologiezentrum GmbH (nachfolgend KITZ) eine zusätzliche Nutzungsmöglichkeit für Anwohner*innnen geschaffen. Hierbei wurde in Zusammenarbeit mit den Unternehmen ADDIX und EDAG die bestehende Schrankenanlage mit einer Kennzeichenerkennung sowie einer Buchungsmöglichkeit per App ertüchtigt. Ebenso wurde Sensorik verbaut, um die Belegung von Parkplätzen erfassen zu können. Die Ergebnisse der Testphase wurden analysiert und in einer Handlungsempfehlung zusammengefasst.
Die Handlungsempfehlung beinhaltet die Erfahrungen der Sofortmaßnahme Smart Parken am KITZ; die Öffnung für Anwohner*innen zur Nutzung bis dato nichtöffentlicher Parkflächen mittels Schrankenanlage und KFZ-Erkennung, sowie der Vergleich verschiedener Bodensensoren. Sie dient als praxisorientierte Grundinformation und gibt interessierten Kommunen, Gemeinden oder Unternehmen, die ebenfalls an der Mehrfachnutzung von Parkflächen interessiert sind, einen ersten Überblick. Für weitere Fragen steht das Team der KielRegion | SmarterLeben gerne zur Verfügung.
Die KielRegion wird smart. „SmarterLeben“ (ehemals Smarte KielRegion) ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Kiel sowie der Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde. Es wird zusammen mit der KielRegion umgesetzt und als eines von 73 „Modellprojekten Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Intelligente Verkehrstechnik
Verkehrsmodell
Wer fährt wofür, wohin und womit? Mit dem Verkehrsmodell besitzt die KielRegion ein wirkungsvolles Instrument, um zukünftige Planungen auf einer sicheren Datenbasis umzusetzen.
Das Verkehrsmodell ist ein Analysetool und bildet in vereinfachter Form das reale Verkehrsgeschehen ab. Es zeigt die Verkehrsverflechtungen für die KielRegion, differenziert nach Zweck des Weges und Verkehrsmittelwahl.
Softwareexpert*innen haben die KielRegion in insgesamt 950 Verkehrszellen aufgeteilt. Auf Basis derselben wird das räumliche und verkehrstechnische Verhalten von 33 verhaltensähnlichen Personengruppen dargestellt. So wird insbesondere die Wirkung von baulichen und verkehrstechnischen Maßnahmen betrachtet und verglichen. Im Jahr 2019 hat die KielRegion das Verkehrsmodell aktualisiert und um weitere Angebote ausgebaut. Städte und Gemeinden aus der KielRegion können auf die Daten zurückgreifen. Damit können Planungen beschleunigt und Kosten gesenkt werden. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat die Aktualisierung im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft gefördert.
Digitale Stele
Die Digitale Stele erweitert die Mobilitätsstationen um ein innovatives Informationssystem, welches die Mobilitätsangebote allen Verkehrsteilnehmer:innen auf einem interaktiven Outdoor-Display darstellt.Dies ermöglicht den Menschen, sich einen schnellen Überblick über alle zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel zu verschaffen. Die einfache Sichtbarkeit der verschiedenen Angebote des Mobilitätsverbundes – vom ÖPNV über Bike- und Car-Sharing bis zum E-Scooter – ermöglicht deren optimale Nutzung und leistet so einen Beitrag für die Neugestaltung der Mobilität.
Durch die Platzierung im öffentlichen Raum und den einfachen Zugang wird das Mobilitätsverhalten der Menschen in der KielRegion verändert – weg von der Nutzung des motorisierten Individualverkehrs und hin zum klimafreundlicheren Mobilitätsverbund und alternativen Mobilitätsangeboten. Dabei bietet die Digitale Stele vielschichtiges Innovations-Potenzial: Es bildet die gesamte Mobilitätslandschaft ab und erlaubt Nutzer*innen-Interaktion sowie die Darstellung von Positionen in Echtzeit. Die Nutzer*innen sehen etwa auf einen Blick den Standort und die Verfügbarkeit eines Sharing-Angebots und gelangen über einen QR-Code zu der entsprechenden Buchungsplattform. Die Displays können an allen wichtigen Knotenpunkten wie Bahnhöfen, Mobilitätsstationen oder Busterminals platziert werden. Das Projekt beruht auf den Vorarbeiten, die die KielRegion im Rahmen der Mobilitätsstationen in der Region geleistet hat. Die Mobilitätsstationen verknüpfen die verschiedenen angebotenen Verkehrsmittel. Sie werden an Verkehrsknotenpunkten errichtet und bestehen beispielhaft aus Fahrrad-Abstellanlagen, Carsharing-Stellplätzen, Bikesharing-Stationen und Mitfahrbänken.
Konnektivität und integrierte Mobilität
mobil.live WebApp
Die mobil.live WebApp ist ein neue interaktive Mobilitätsanwendung der KielRegion, welche die verschiedenen Mobilitätsangebote auf jedem web-fähigen Gerät, wie Smartphones oder Tablets darstellt. Mithilfe von dynamischen Echtzeit-Informationen und einer einfachen und durchdachten Benutzeroberfläche können sich die Nutzer*innen über die verschiedenen Mobilitätsangebote im Umkreis von 300 Meter ihres Standorts informieren. Die Live-Standorte von Fähren und Rollern, die Verfügbarkeit von Sharing-Angeboten oder Fahrzeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln bildet die WebApp auf einer Karte in Echtzeit ab.
Die mobil.live WebApp ist barrierefrei für jede*n erreichbar. Die Anwendung dient der Sichtbarkeit aller klassischen und modernen Verkehrsangebote in der Region und zeigt erstmals alle Mobilitätsangebote gebündelt. Das Angebot erleichtert den Umstieg auf alternative Verkehrsmittel und unterstützt die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum klimafreundlichen Mobilitätsverbund.
Die KielRegion GmbH als Ideengeberin und zentrale Projektleitung koordiniert während des Entwicklungsprozesses die Zusammenarbeit aller Projektteilnehmer:innen. Dazu gehören, neben der Stadt Kiel, dem Kreis Plön und der Wirtschaftsförderungs Gesellschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde, unter anderem die Träger des öffentlichen Personennahverkehrs sowie alle Bike -, Roller- und Car-Sharing Anbieter in der KielRegion.
Die IT-Unternehmen ADDIX Internet Services und Hanseatics Rich Media wurden mit der Datenverarbeitung und Software-Entwicklung beauftragt.